Last but not least!

Dies ist er nun: der Abschlussbericht. OK, zugegeben, vor gut 2 Jahren habe ich das hier schon mal geschrieben, aber nun ist es wieder mal so weit. Die Tage hier in Bruton sind eindeutig gezählt und in nicht mal mehr 3 Tagen werde ich meine Eltern hier über’s Gelände führen.
Irgendwie ist der Gedanke aber schon ein wenig komisch. Nicht, das ich mich nicht freuen würde wieder nach Hause zu kommen, aber das ich im Gegenzug hier schon wieder gehen muss ist ein wenig doof. Fast ein bisschen wie bei meinem Praktikum in der AJP. Da hat man sich einmal richtig eingelebt und dann muss man schon wieder gehen. Echt schon irgendwie Schade. Hier ist es allerdings irgendwie besonders Schade, da ich ja alle nicht so schnell wieder sehen werde. Sie sind einem alle halt schon ein bisschen ans Herz gewachsen. Na gut fast alle. 3% Idioten hast du überall, aber selbst der Großteil der Horrorklasse hatte irgendwann geschnallt, das ich ihnen nur helfen will.
Ich würde bei manchen noch zu gerne sehen ob sie das Schuljahr doch noch irgendwie gut rumbringen. Besonders interessieren würde mich Hazel. Nicht das ich sie bevorzugen würde, aber sie hatte, wie noch so manch anderer, Null Vertrauen in ihre Deutschkenntnisse und immer gemeint das sie absolut nichts weiß. Gemein wie ich aber nun mal bin 😉 hatte ich sie aber nicht weiter im Unterricht schlafen lassen und immer angestachelt und als sie dann mal was gemacht hat, zeigte sich: sie ist gar nicht so doof, nur ein bisschen faul und ohne Selbstvertrauen. Zum Schluss hat sie, und wer sie kennt wüsste was das jetzt für ein persönlicher Erfolg für sie ist, von alleine mitgearbeitet und die Aufgaben gemacht. Nicht perfekt, aber sie hat wenigstens angefangen es zu versuchen. Daran war zu Beginn nicht mal zu denken.
Naja, auf jeden Fall kann ich mir ja sicher sein das Nicole, meine Nachfolgerin, das garantiert auch hinbekommt.
Ja was gibt es Rückblickend noch so zu sagen? Über die Woche nicht viel. Dafür war das Wochenende aber fantastisch. Ich hatte mit Romy ein Zimmer im Zentrum von Bath und es war ein wunderbares Weiberwochenende gefüllt mit den besten Sachen die England so zu bieten hat: Kultur, Shoppen und Essen. Ein schöneren Abschluss hätte es wahrscheinlich kaum gegeben.

Ja und was ich in dieser Zeit hier noch so an Eindrücken gewonnen habe lässt sich wahrscheinlich am besten in meinen Erkenntnisse-Deluxe2.0 XL zusammenfassen:
– wenn du ein englisch Wörterbuch zufällig aufschlägst und 95-100% der Vokabeln auf den Seiten kannst, dann weist du, dass du es kannst. Ich kann’s! *freu*
– die Männer hier haben weit aus mehr Mut zum ausgefallenen Schlips. Schon gesehen habe ich (und das alles an erwachsenen Männern) die Zwerge aus der Disney Verfilmung von Schneewittchen, knallige Blümchenmuster, psychedelische undefinierbare Muster, viele physikalische Formeln, Chemie Apparaturen, Teddybären…
mögen kann man lernen!
– Mittlerweile finde ich die englischen Fernsehprogramme ganz OK und lache bei „Little Britain“…. oder? Ach, der Computer sagt nein! *Insider*
– es ist faszinierend um wie viel besser Schüler mit dir zusammenarbeiten, wenn sie wissen das sie mit dir Spaß haben können. Alle mit denen ich nach der Schule im Badminton Kurs war, haben um Längen besser in Deutsch mitgearbeitet. In der Horrorklasse waren es meist sogar die einzigen. Das kann kein Zufall sein!
– die GCSE-Prüfungen (vergleichbar mit Realschulabschluss und notwendig für die Zulassung zur Oberstufe) beinhalten für Sprachen auch immer eine mündliche Prüfung… Ich war noch nie so froh in Deutschland zur Schule gegangen zu sein.
– Wiederum können sie sämtliche Fremdsprachen ab der 10. Klasse abwählen (die Prüfungen sind in der 11.Klasse)
– den Leuten zuzuschauen wie sie ihre mündliche Prüfung in Deutsch vorbereiten und man darf ihnen nichts sagen, höchstens Lächeln wenn es gut ist, ist verdammt hart! Manchmal ganz doofe Fehler und man darf einfach nicht…. „und führe uns nicht in Versuchung“ bekommt da einen ganz neuen Anstrich!
– man merkt unserem Direx, abgesehen von der furchtbaren Aussprache, die schottische Wurzeln durchaus an. Draußen regnet es leicht. Nicht doll, aber es reicht um nach deutschen Maß die Kapuze hochzuziehen. Er schmeißt die 7. Klässler aus dem Flur mit den Worten: „Jetzt habt euch mal nicht so. Draußen ist es nur feucht, es regnet gar nicht!“
– Bath hat unglaublich viele gute Galerien! Da bleib selbst ich alter Kunstbanause stehen und betrachte die Aushänge.
– Cream Tea ist soooooooooo super lecker! Das ist als ob wir sagen „Wir trinken Kaffee“, da gehört auch ein gescheites Stück Kuchen zu. Bei Cream Tea sind das traditionell 2 Scones (so eine Art Milchbrötchen und eins davon mit Rosinen), und darauf streicht man entweder gute Butter oder so eine Art super leckeren Buttercreme. Darauf wiederum kommt dann Marmelade. Die Extended Version ist dann noch mit Sandwich, aber man wird auch schon so pappesatt. Ach ja und nicht zu vergessen natürlich eine schöne große Tasse schwarzer Tee dazu.
– Kommentar danach von mir: „Man eyh, ich bin so satt ich glaube ich werde nie wieder etwas Essen! Nun ja…Also mindestens 2 Stunden nicht!“
– Wie ihr ja vielleicht wisst hat Collin Firth in ein paar Jane Austen Filmen mitgespielt… Es ergab sich nun folgender Dialog von Romy und mir und mir im Jane Austen Cafe in dem ein Gemälde eines Mannes hing, der wie ein Viktorianer angezogen war.
Romy: „Er sieht irgendwie ein bisschen aus wie Collin Firth.“
Ich: „Es ist Collin Firth!“
– ich hab am Sonntag, also den 3.April, hier ein blühendes Rapsfeld gesehen!
– Egal wie ich es drehe und wende: England bekommt meiner Figur so absolut nie!
– wenn ich einmal groß, alt und reich bin habe ich einen Mac, schließe ein E-Piano daran an, werde mit Garageband komponieren und Mozart alt aussehen lassen! (oder es zumindest versuchen…)
– „Red Nose Day“ (ich weiß ist schon etwas her…) wird hier richtig groß zelebriert. Es gibt kaum einen der nichts Verrücktes tut um Geld zu sammeln. In der Schule haben sich ganz viele was einfallen lassen, also nicht nur mit roter Nase rum rennen und so, aber auch sonst hat man ganz viele Autos gesehen an denen am Kühler zum Beispiel übergroße rote Plastenasen angebracht waren und im Radio haben zum Beispiel welche über 50 Stunden durch moderiert.
– Es gibt hier so etwas wie eine Slime-Attack auf Lehrer. Wenn ich das richtig verstanden habe hängt die Menge an Schleim, die sie abbekommen, davon ab, wie viel Geld sie an „Red Nose Day“ gesammelt haben. Dann werden sie auf einen Stuhl in einem extra dafür aufgestellten Planschbecken gesetzt und mit Schleim übergossen.
– Wenn meine Eltern nicht mit dem Auto kommen würden, hätte ich Gepäckmäßig ein ziemliches Problem….
– ich will eine gescheite Kartenkultur auch in Deutschland! Ja man kann sich zu jedem Anlass eine schicken nicht nur Geburtstag, Hochzeit und Todesfälle. Es gibt auch Entschuldigungskarten, Umzugskarten, „Schade das du weggehst“-Karten, Jahrestagskarten, Mutter- und Vatertagskarten, Nationalfeiertagskarten, „Schön das es dich gibt“-Karten, Dankeskarten (für wirklich jeden Anlass), Gratulationskarten zur Verlobung, das erste Kind, Baby-Girl, Baby-Boy, Zwillinge, den neuen Job, das neue Heim…
– Den besten Cheescake aller Zeiten bekommt man lustiger Weise in einen lateinamerikanischen Restaurant in Bath
– Warum wir Deutschen die Royals so lieben: eine Ideensammlung
– Beste Autoaufschrift: „Born to fish! Forced to work!“ (Geboren um zu fischen! Gezwungen zu arbeiten)
– ich werde die britische Modefreiheit schmerzlich vermissen. Fangt schon mal an Toleranz zu üben 😉

…and last but not least mein absolut neuster Lieblingsspruch des Vertretungslehrers:„Does one of you guys has a stolen board pen with you, wich I could may borrow for this lesson?“ (Hat einer von euch einen gestohlenen Stift für die Tafel dabei, den ich mir vielleicht die Stunde mal ausleihen könnte?)

Tut mir leid das es schon wieder so viel Text geworden ist, war nicht mit Absicht.
Ich will mich aber noch mal bei allen ganz lieb bedanken! Für die lieben Kommentare und Gästebucheinträge und auch sonst für das ganze liebe Feedback. Das hat echt unglaublich motiviert hier regelmäßig etwas zu schreiben.
So dann sag ich mal bis bald, denn es ist ja nun wahrlich nicht mehr lang!
Mit besten Grüße, eure Qli


Eine ganze Menge zum Erzählen!

Ja zugegeben dieser Wochenbericht kommt etwas später als angekündigt, aber besser spät als nie, oder? In diesen 2 Wochen habe ich jetzt auf alle Fälle nochmal richtig viel erlebt. Letztes Wochenende war ich ab Donnerstagabend bei Romy. Eigentlich wollte ich dann Freitag ein bisschen Touri spielen aber da hatte leider Welt beschlossen, so regenmäßig, voll unterzugehen. Also haben wir beide dann am Samstag zusammen einen auf Touri gemacht. Zu erst sind wir mit dem Bus nach Bournmouth und dort sind wir dann in einen Bus nach Swanage umgestiegen. Das lustige an dem Bus war, dass er ein Doppeldecker mit offenen Deck war. Hat man sich gleich nochmal doppelt als Touri gefühlt. Die Busfahrt war auch echt klasse. Es ging über Pool nach Swanage, dass heißt immer schön am Wasser lang und an den ganzen tollen Villen vorbei. Eine Fährüberfahrt war dann auch noch mit inbegriffen und es war so ziemlich die sinnloseste die ich je mitgemacht habe. Der Weg übers Meer, den es zurückzulegen galt, war nämlich gerade mal so 150m. Echt ziemlich lustig. Da hat das Beladen der Fähre deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als die 2minütige Überfahrt.
Interessant war aber das sich die Landschaft nach dem kleinen Stückchen so total verändert hat. Die andere Seite war nämlich kein Bauland mehr und hatte irgendwie ziemlich großen Goitzsche-Charme an einigen Stellen. Überall diese kleinen Büsche und Sträucher, dazu ein paar Kiefern und Birken haben teilweise dann doch mächtig an Heimat erinnert. Was sich nach der Fährüberfahrt auch dramatisch geändert hatte war irgendwie der Fahrstil unseres Busfahrers. Der fing auf einmal an zu rasen als ob es kein Morgen mehr geben würde. Hatte teilweise eher etwas von einer Achterbahnfahrt, was auch eindeutig den ganzen Hügeln geschuldet war. Ich kann euch aber versichern, dass es echt nur bedingt beruhigend ist oben im Freien zu sitzen, ohne Möglichkeit sich anzuschnallen und der Bus bei einem Affenzahn sich mal wieder leicht in die Kurve legt. Glück hatten Romy und ich aber insofern, dass wir auf der rechten Seite saßen. Die Leute, die links saßen, mussten noch dazu aufpassen nicht von hereinragenden Ästen, denn mit großzügig Baum verschneiden haben sie es hier nicht so, eine gelangt zu bekommen.
In Swanage angekommen haben wir uns dann den historischen Bahnhof angeschaut und lecker Picknick in der Sonne gemacht. Echt klasse! Was wir leider nicht bedacht hatten war, wie viele Leute möglicherweise auf die Idee kommen denselben Bus heimwärts wie wir zu nehmen. Als wir dann 10min vor Abfahrt zu unseren Bus hin sind, stand da schon gut eine Schlange von 30m. Wir hatten aber echt Schmackes. Wir waren die Vorletzten die mitfahren durften auch wenn das eine Rückfahrt auf der Treppe bedeutete.
In der Woche war dann nicht viel Außergewöhnliches. Man könnte diese Woche nur irgendwie als Pub-Woche bezeichnen. 2 Tage und 3mal im Pub! Angefangen hat es am Donnerstagabend. Meine Australier hatten wieder die anderen Gappies aus der Nachbarschule zu Besuch und eine davon ist 18 geworden, also haben sie mich gefragt ob ich mit in den Pub will und es war wirklich ein sehr lustiger Abend. Am Freitag war dann die Verabschiedung von Kathrin, der deutschen Lehreranwärterin, und Elli, auch Lehreranwärterin aber für Geschichte, im Pub. Das ging halb 5 los und da waren wir so ca bis halb 7 dort. War echt eine gemütliche Runde. Man hat vor allem wieder gemerkt wie in dieser kleinen Schule ein ganz anderes Gemeinschaftsgefühl auch unter den Lehrern ist. Richtig toll! Ja und dann hat am Abend noch eine live Band im Pub gespielt. Ich meine sozialen gehabt und meine Französin mit geschliffen und dann sind wir zu um 9 wieder im Pub gewesen. Dort haben wir noch Denise, eine unserer Deutsch und Französisch Lehrerin, mit Mann getroffen. Es war echt ein toller Abend. Nett geschwatzt, Cider in der Hand, tolle Musik und gekickert. Was will man mehr? Schade war nur das keiner mehr mit mir richtig kickern wollte, weil ich gegen alle 3 auf einmal mit einer Hand gespielt hatte und immer noch gewonnen hatte…
Vor meinen Pub-Marathon war ich am Freitag im übrigen im Montacute Haus. Richtig schönes altes Herrenhaus auf dem Lande und wie es sich gehört mit einem hübschen Garten ringsherum. Das Ganze war aber nichts im Vergleich zu dem Longleat Haus in dem ich am Samstag mit Romy war. Gebaut als Herrenhaus hat das ganze schon eher die Ausmaße eines Schlosses mit den dazugehörigen Ländereien. Hinzu kommt das der derzeitige Marquis (englischer Hochadelstitel), der dort wohnt, etwas verrückt ist, denn man kann sich nicht nur fast sein gesamtes Haus anschauen, er hat auch gleichzeitig noch die Hälfte seines Geländes in einen Safari-Park umgewandelt. Da gibt’s dann zum einen diese klassische Tour, wo man mit dem Auto durch die Giraffengehege und so fahren kann, und zum anderen das Geländer für „Latscher“ was schon fast an einen kleinen Freizeitpark erinnert. Klassische Parkbahn und Abenteuerspielplatz, aber auch Simulatoren, Spiegellabyrinth, Streichelzoo, Fledermaushöhle zum begehen, mini Zoo (ähnlich dem Afrika Bereich in Leipzig), normales riesen Labyrinth, riesen See mit Seelöwen und Nilpferden inklusive Bootsfahrt, Gorilla Insel in der Mitte des Sees…. Bis auf den Abenteuerspielplatz haben Romy und ich das auch alles mitgenommen und das war der Hammer. Wobei, bei der Fledermaushöhle wird sie mir wahrscheinlich nicht zustimmen. Das war ein großer dunkler Raum in den man reingehen konnte und ganz viele Fledermäuse einen um den Kopf geflogen sind. Das war total interessant und man konnte sie auch mal von ganz Nahe betrachten, nur Romy war das absolut nicht geheuer und sie hat mich gleich wieder rausgezogen.
Von den ganzen Rest waren wir aber beide eindeutig gleichermaßen stark beeindruckt. Man konnte irgendwie an einige Tiere ziemlich nah ran. Im Afrika Bereich, wo wir gemerkt haben wie verwöhnt wir von der Größe des Leipzigers sind, konnte man zum Beispiel auch ins Gehege der Streifenhörnchen und der Erdmännchen. Das eine Erdmännchen ist sogar halb auf mein Knie geklettert als ich da so gehockt habe zum Fotos machen. Das war echt cool. Richtig nah waren wir dann auch noch an Flusspferden. Die waren nur 2m von unserem Boot im Wasser und der Bootsmann hat auch gleich gemeint „Schauen sie genau hin, so nah kommen sie wahrscheinlich nie wieder an eines heran!“ Da hat er vermutlich recht damit. Was auch noch total lustig war, war das riesengroße Labyrinth. Vergesst Jeßnitz! Das würd ich mal mindestens doppelt so groß schätzen. Wir haben uns natürlich auch richtig schön verlaufen und kamen nur mit Hilfe der Leute an die uns von der Mitte aus gelotst haben zum Ziel. Hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht und das war allgemein richtiger Teamwork. Als wir oben waren haben wir dann nämlich auch wieder welche nach oben gelotst. Zum Glück gab es dann aber einen kurzen Ausgang….
Danach bin ich noch spontan mit zu Romy und wir haben uns bei ihr noch richtig schön nen Fetten gemacht. Sie war auch so nett und hat mich heute an ihren Laptop schreiben lassen und so kommt ihr jetzt schon zu diesen Bericht, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht in Bruton bin. Was wir heute noch machen steht noch nicht so richtig fest, aber egal was: Es ist auf jeden Fall ziemlich lustig mit uns zweibeiden.
So dann wünsche ich euch allen noch ein wunderschönen Sonntag! Lasst krachen!
Die Qli

– Der Marquis auf Longleat sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Reinhold Messner und Herrn Götsche und hat auf jeden Bild einen anderen Strickpulli an. Selbst auf dem Gemälde von ihm.
– Gestern war die Wettervorhersage wie folgt: Großteils bewölkt und ab und zu Sonne. Ab ca um 4 ging es los mit Hagel und Gewitter und das in einem Land wo es eigentlich weder hagelt noch gewittert.
– Kühe und ich können besser das Wetter vorhersagen. Romy: „Die Kühe liegen. Es wird regnen!“ und sie behielt leider recht. Dafür konnte ich auf die Minute voraussagen wann der Regen endet. 2mal! Romy: „Du bist mein Regeflüsterer!“ *blush*
– Australier sind absolut nicht trinkfest.
– Nur eine besoffene Französin ist eine gute Französin.
– Schönster Dialog von gestern. Ich: „Können wir noch ins Labyrinth?“ Romy: „Klar wenn wir es finden!“
– Frittierte Ananas sind lecker
– Nicht jeder Cider sind schmeckt gleich gut
– Schotten die ihren Mund beim Sprechen nicht aufmachen sind absolut nicht zu verstehen!
– Romy und ich waren im Lidl von Bournmouth. Wir haben uns aufgeführt wie Kinder an Weihnachten die ihr lang ersehntes Spielzeug bekommen. Es war aber auch zu schön so viel deutsches Essen auf einen Haufen zu sehen, obwohl nur ca 20% dort mit unserem Angebot übereinstimmen.
– Über deutsches Essen kann man mit jeden ins Gespräch kommen und philosphieren.
– Es gibt sehr viele Engländer die Deutschland lieben und sich vorstellen könne dort zu leben.
– In unseren Musikdepartments stehen Mac’s mit dazu passendem angeschlossenen Keyboard. Wenn man mal eben schnell was komponieren will. Neid!
– Überall im Land wird der Müll anders getrennt und es ist alles verwirrend.
– Hier gibt es ganz andere Müllautos. In Bruton fahren zB solche Laster rum bei denen die Müllmänner beim Müll einsammeln gleich per Hand zwischen den Glassorten, Pappe und Plastik trennen müssen und das in die verschiedenen „Fächer“ am Laster werfen müssen. Dementsprechend langsam sind sie auch…


Da guckst du…

ganz viele neue Fotos an.

So eben habe ich die Bilder von Glastonbury und Weymouth hochgeladen. Viel Spaß beim anschaun!


…und jetzt mal was ganz anderes!

Eigentlich wollte ich den Blog ja wirklich auf Wochenberichte beschraenken, aber dieses Kid ist so der Hammer, das konnte ich euch nicht vorenthalten. Also ueberzeugt euch selbst!

P.S: Wenn ich mal gross bin will ich das auch koennen!


I believe in fairys! I do! I do! Ähm… und Glücksbärchis

Ihr seid verwirrt. Super! So ging’s mir nämlich auch. Am Samstag habe ich Glastonbury einen Besuch abgestattet und das war so ziemlich die Grundstimmung, die mich durch den ganzen Tag begleitet hat. Glastonbury an sich ist eigentlich eine ziemlich hübsche englische Kleinstadt im Herzen Somersets. Dafür ist sie aber nicht wirklich bekannt. Viel mehr für eines der weltweit größten und verrücktesten Festivals vor den Toren der Stadt. Das wirklich interessante ist aber das einige der Festivalbesucher anscheinend nie den Weg nach Hause gefunden haben und so trifft man ganzjährig auf viele bunte Gestalten.
Ganz weit oben waren dieses Wochenende die Feen vertreten, denn in der Town Hall war so eine Art Feen-Messe und Ball. (Männer waren übrigens auch dabei, dann aber meist als Fabelwesen oder Elf verkleidet.) Am anderen Ende der Stadt war wiederum ein Come-Together von Gothics und Anhänger vom Okkultismus. Somit war auch ein beträchtlicher Teil der Menschen recht düster gekleidet. Die andere große Gruppe, die man noch so sah, will ich jetzt mal unter „Aussteiger“ zusammen fassen. Immer etwas heruntergekommen gekleidet, meistens mit Dreads, gern auch Barfuß und trotzdem immer ein lächeln auf den Lippen. Da sie dann meistens noch ein Instrument dabei haben und immer auf Gleichgesinnte treffen, hat man das Gefühl das zu jeder Zeit irgendwie irgendwo Party ist.
Also ihr merkt schon allein die Menschen da sind eine ganz interessante und tolle Mischung. Was sie jetzt wahrscheinlich wieder rum nicht so gern hören würden ist, dass auch sie doch irgendwie den Gesetzten des Kapitalismus unterwerfen, denn irgendwo müssen ja auch sie ihre komischen Klamotten und den ganzen andern SchnickSchnack so kaufen. Dementsprechend reiht sich auch ein verrückter Laden an den nächsten. Von Klamotten, über Schmuck und die Heilsteine bis hin zu Esoterik-Zubehör. Man konnte alles kaufen. Wer von euch schon mal in so einem Laden war weiß, das dort mit Vorliebe gern viel und schlimm riechende Räucherstäbchen gezündelt werden. Da es nun ein Haufen dieser Läden gibt, und das was ich jetzt schreibe ist echt so, stinkt gefühlt die komplette Innenstadt nach Räucherstäbchen. *grusel*schüttel* Echt eine der wenigen schlechten Seiten an Glastonbury.
Was ich aber ebenso erstaunlich fand, ist der Anteil an Artikeln und Bücher für „religiöse Sinnsucher“, so will ich sie mal nennen, die halt alle anscheinend mit den klassischen westlichen Religionen nichts anfangen können. Es gab echt über alles was, ein bisschen wie so ein religiöser Basar: „Du hast noch nicht den Glauben/Religion für dich gefunden? Trete ein! Trete Näher! Hier ist für jeden was dabei. Wir haben auch garantiert die Religion die dir am besten passt!“ Für jemand wie mich, der gläubig römisch katholisch ist, schon ein bisschen komisch anzusehen.
Der eigentliche Grund warum ich aber nach Glastonbury kam war, weil ich mir das Glastonbury Tor anschauen wollte. Das ist im Grunde nichts anderes als der Dovecote in Bruton, also Ruine auf Hügel, nur ist der Hügel um einiges höher. Wenn man einmal oben ist, ist die Aussicht, für so ein Flachlandtiroler wie mich, echt Atmen beraubend. Durch das schöne Wetter hatte ich auch eine wunderbare Fernsicht und falls mal jemand vorhat nach Somerset zu kommen würde ich ihm auf jeden Fall auch empfehlen den Hügel rauf zukraxeln. Es war wirklich wunderbar.
Ansonsten war meine Woche relativ unspektakulär. Freitag war ich noch in Street in einem Outlet, aber das war es dann auch schon. Was mir aber noch aufgefallen ist, ist dass ich im letzten Bericht vergessen habe zu erwähnen, dass ich in Weymouth gewesen bin. Kurz und knapp: typisch englisches schnuckeliges Hafenstädtchen. Die Bilder kommen auch noch genauso wie die von Glastonburys, da findet ihr dann auch raus warum ich an Glücksbärchis glaube.
Halt! Ich vergesse ja schon wieder die Hälfte. Ich war am Mittwoch noch im Theater in Bristol. War von ein paar Lehrerinnen organisiert und wir waren eine ungefähr 20Frauen. War richtig lustig. Vorher noch schön essen gegangen, so richtig fett 3 Gänge, super lecker, und trotzdem voll preisgünstig und dann in die „Naked Truth“ (nackte Wahrheit). War über eine handvoll Frauen die aus den unterschiedlichsten Gründen Poledance lernen wollten. War sehr lustig und das Tollste, und worüber habe ich mich echt mega gefreut hab, war, dass ich wirklich bis auf ein, zwei Kleinigkeiten alles verstanden hab. Hatte ich noch nie im Theater!
So und jetzt noch ein kleiner voraus Blick: Am Wochenende geht es wieder zu Romy, deswegen wird sich wahrscheinlich auch mein nächster Wochenbericht etwas verspäten. Bitte habt Nachsehen!
Mit besten Grüßen
eure Qli

– das tippen auf den unterschiedlichen Tastaturen wird langsam echt ätzend. Ich will mittlerweile auch auf der deutschen die ganze Zeit ae, oe und ue verwenden und fragt nicht wie oft ich y und z korrigieren muss…
– der Euro wird immer weniger Wert im Vergleich zum Pfund. *heul*
– die 8. Klasse hat einen Test geschrieben. Eine Aufgabe darin: aus verschiedenen Worthälften ein neues Substantiv entstehen zu lassen. Hier meine absoluten Favoriten: Halbmutter, Spielmutter und ganz wichtig der Mutterschuh!
– Manchmal kann einen auch seine Muttersprache verwirren. 9. Klasse: die Deklination (heißt das so?) von Adjektiven. Zum Beispiel wenn man sagt „ roter Pullover – ich habe einen roten Pullover“. Nun gibt es ja das schöne Wort golden, also „ich habe einen goldenen Pullover“…Den das mit dem doppel-en zu erklären hat mich so verwirrt das ich zwei Leuten auch noch „einen gelbenen Pullover“ verkauft habe. Ist mir aber nach 10min zum Glück selbst noch aufgefallen und ich konnt’s korrigieren.
– Seid gestern haben wir noch eine zweite Australierin. Scheint ganz nett zu sein, aber bis jetzt hatten wir noch nicht so viel miteinander zu tun. Sie kämpft noch mächtig gegen ihren Jetlag.
– Es gibt schon über eine Woche das herrlichste Frühlingswetter. So sonnig und warm das eine leichte Strickjacke schon reicht. Toll, nicht?
– Meine neu gelernten Vokabeln von gestern: Osterglocke, Blüte, erstechen.
– Hab meinen ersten englischen Wortwitz gerissen. „I can’t get used to tea with milk. It’s actually not my cup of tea.“ 😉 *stolz sei*
– die Freiheit ist bunt! Eigentlich ist ja vorgesehen das die Jungs zu ihrer Uniform auch schwarze Socken tragen, aber damit nimmt man es hier nicht immer allzu genau. Dies führt zu wunderbaren Kombinationen wie neonpink und himmelblau oder aber auch zu orange-schwarz kariert mit limonengrün. Tolle Mischung sag ich euch!
– die Australier haben den schönsten Reisepass ever! Jede Seite ist mit national Symbolen und Wahrzeichen, alle irgendwie so hologrammartig, gestaltet. Voll cool!
…und ohne Worte


Legally Blond

Die Überschrift ist mit Absicht eindeutig zweideutig gewählt. Zum einen bin ich wieder einmal erblondet, wie ihr bei den Stonehenge Bildern sehen könnt, und zum anderen ist das der Name meines neuen zweitliebsten Musicals. Über Spring Awakening kommt nach wie vor nichts drüber, aber dieses Musical hat es zumindest geschafft „König der Löwen“, Tarzan und „We will Rock“ auf einen gemeindschaftlichen 3. Platz zu verweisen und das will ja schon was heißen, oder?
…So und jetzt quäle ich mich gerade mit dem Problem was wohl jeder Blogger oder Tagebuchschreiber kennt: „Meine Herrn! Wo soll ich bloß anfangen?“ In diesen 3 Wochen haben sich einfach mal etwas zu viele Informationen angestaut, die jetzt irgendwie nett in Schriftform verpackt werden möchten. Gerade in den Ferien hätte eigentlich jeder Tag einen ganzen Blogeintrag verdient, da ich aber davon ausgehe, dass sowieso niemand soviel lesen würde und ich geschweige denn die Lust dazu hab das alles niederzutippen, probier ich einfach mal das Ganze etwas zu komprimieren.
Meine alte AuPair Familie mal wieder zu sehen war echt cool. Das Haus haben sie cool umgebaut, aber ansonsten hat sich nicht viel verändert. Die Kinder sind, wer hät’s erwartet?, größer geworden, aber ihre Mentalität hat sich kein bisschen verändert. Klar sind sie altersbedingt hier und da einmal etwas ruhiger und vernünftiger, aber im Grunde ist alles beim Alten. Ihr kennt ja die Storys… London an sich habe ich auch so richtig genossen. Ich hatte mir ja ganz fest vorgenommen mir jetzt endlich mal das „Globe Theatre“ und die „MH Belfast“ anzuschauen und auch sonst ganz viel Kultur mitzunehmen, aber…naja…ähm…Also ich wollte echt unbedingt am Samstag in die eine Fotoausstellung, aber als ich dann da war gab es eine hübsche Schlange. Ihr kennt doch vom Freizeitpark immer diese Schilder an Achterbahnen „von hier noch… Minuten“, die gab es da auch und alle standen ganz brav aufgereiht noch weit hinter dem letzten „von hier noch 60min“-Schild. In diesem Augenblick starb meine Motivation für Kultur! Stattdessen habe ich mich auf auf das konzentriert was man in London eh am besten machen kann: SHOPPEN! Sämtliche Lieblingsgeschäfte und Märkte wurden wieder aufgesucht und selbst ich alter Londoner hab noch, mit Tipps von Tina, dem jetzige AuPair, neue Ecken und Stellen entdeckt. In der ältesten Bagel-Bäckerei Londons habe ich zum Beispiel den besten Bagel ever gegessen. Wer der nicht so fern ab sämtlicher Touri-Attraktionen ich würde euch alle ein Kreuz auf eurer „Wenn ich mal nach London komme muss ich unbedingt“-Karte machen.
Was ich euch aber noch erzählen muss ist etwas von dem ich echt begeistert war. Da Karen&Co mich am Sonntag zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen hatten hatte ich den Vormittag noch Zeit. Also habe ich kurzer Hand beschlossen mal wieder eine katholische Messe zu besuchen, denn hier in Bruton habe ich ja leider nicht die Gelegenheit dazu. Was auf jeden Fall dufte war, ist das nach der Messe gleich eine Mutti von Carolyns ehemaliger Klassenkameradin auf mich zu kam und gefragt hat „Wie geht’s? Was machst du denn hier“ Wie kommt’s“ Voll nett! Voll herzlich! Voll schön! Eine meiner Lehrerinnen in Nescot hab ich dann auch noch getroffen und mit ihr hab ich mich dann auch noch richtig nett unterhalten. Über das ganze Gequatsche habe ich zwar eine meiner Nescot-Mitschülerin verpasst, aber die Begegnung mit den anderen hat das entschädigt. Auch habe ich wieder einmal festgestellt das man erst richtig im Ausland der Institution Kirche ihr Gutes abgewinnt. Da ja alles genauso abläuft wie in Deutschland, nur halt in Englisch, fühlt man sich gleich irgendwie zu Hause und wenn dann noch was auf Latein gebetet wird, wo, wie zu Hause, nur die wenigsten den Text können, doch gleich noch viel mehr.
Am Mittwoch ging es dann auf nach Ringwood zu Romy. Auch bei ihr war es wunderbar. Es gab dann auch, seid längeren mal wieder, so einen richtigen „Ich bin Touri“-O uting-Tag am Donnerstag . Warum ich das extra so hervorhebe? Ich fühle mich hier einfach nicht mehr als Touri und die Outing-Statussymbole wie Regenjacke, Regenschirm (nur ein sinnfultartiger Regenfall bewegt Engländer dazu eins der beiden zu benutzen), Stadtplan und Rucksack schaff ich mittlerweile auch großteils zu vermeiden.
An diesem Tag aber völlig geoutet bin ich dann mit einer extra Bustour nach Stonehenge. Muss man ja angeblich mal als guter England Tourist gemacht haben. Aber ganz ehrlich? Sind halt Steine in der Landschaft. Ich würde mich ja selbst jetzt echt als geschichtsinteressiert bezeichnen und die Tonnen schweren Steine da hinzustellen ist ja auch echt eine mega Leistung für die damalige Zeit, aber doch so gänzlich unspannend. Vorallem der Touriguide war lustig. Was das so richtig war und auch wie die Steine dahin gekommen sind, da streiten sich die Historiker ja bis heute drüber. Dementsprechend war dann auch der Audioguide. Ich bin ja eigentlich ein verfechter dieser praktischen Teile, aber der war doch irgendwie nur eine Stunde voller Spekulationen. Fazit: Kann man mal gesehen, aber von der Bundesstraße die direkt dran vorbeiführt hätte es auch greicht.
In meiner Bustour war auch ein Besuch in „Old Sarum“ inbegriffen. Das Ganze ist sowas wie das erste Salibury nur ging das jämmerlich krachen als dann im heutigen Salisbury plötzlich die Kathedrale stand. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt sieht man jetzt in „Old Sarum“ auch irgendwie nicht mehr viel, da es aber nicht so zugig war wie in Stonehenge war es doch irgendwie ein ganz schönes Plätzchen. Was mich aber begeistert hat war die Kathedrale von Salisbury. Richtig mächtig gewaltig und eindeutig das Highlight meiner Bustour.
Als Ausgleich zu den bis dahin doch irgendwie schlauchenden Ferien hab ich die restlichen 3 Tage einen Ruhigen gemacht. Begünstigt wurde das Ganze dann noch dadurch das, obwohl das jetzt vollkommen unlogisch ist, bei Romy das Matratzenlager (dies ist wörtlich zu nehmen) mit Abstand das bequemste Bett war was ich hier in England hatte. Nur ein wunderschöner Samstag in Bournemouth hat das totale Nichtstun dann doch noch gestoppt.
Als ich wieder in Bruton angekommen war, gab es noch eine schöne Überraschung: Fast fertig frisch renovierte Bäder. Das alte neu gemacht und aus der alten Abstellkammer wurde auch ein Bad. Nun folgen „kleinere Mängelanmerkungen“: Zugegeben die Dusche ist schon Marke „billig billig“, aber man darf bei allem was die Handwerker so gemacht haben nicht genauer hinschauen. Ich mein Schraubenköpfe in der Dusche müssen nicht einen halben Zentimeter rausschauen und es sieht auch viel schöner aus wenn man etwas genau einpasst und nicht alles so ungefähr, schon gar nicht wenn man in der Manier fließt. Nein, ich beschwere mich ja gar nicht. Ich stelle nur fest. Sind ja nur noch 5 Wochen und bis dahin wird es halten, wie schon mein Dad festgestellt hat. Aber mal ein ganz heißer Tipp von mir am Rande, dass sind nicht die ersten englischen Handwerker die ich erlebe, aber solltet ihr Wert auf Qualität legen und findet raus das euer Handwerker Engländer ist, lasst euch was einfallen damit er bloß nicht anfängt zu „arbeiten“. Wahrscheinlich habt ihr dafür dann auch eh ein bisschen mehr Zeit. Nennt es Klischeehaft und unterstellt mir ruhig das ich in Schubladen denke, aber keiner von denen war auch nur je an nährend pünktlich da, noch war die Arbeit pünktlich fertig, geschweige denn wie man’s gern hätte.
Karen’s Handwerker zu Hause waren zum Beispiel, wo ich grad da war, erst beim montieren und nach dem verspachteln der neuen Küchenarbeitsplatte auf die Idee gekommen das Löcher für Wasserhahn und Steckdose (das war so eine versenkbare) echt hilfreich gewesen wären. Werkzeug hatten sie natürlich nicht dabei…Achja und unsere Handwerker vom Bad waren auch noch knorke. Nicht nur das sie über die alten Schimmelfugen drüber gefugt haben (und so doof waren das so zu machen das man das auch noch sieht) und nicht jeden Rand an der Wanne verfugt haben, zur Freude des Schimmels, nein das ganze sieht auch noch aus wie von einem 5 jährigen hingespachtelt. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie meine liebe HalleWG-Mitbewohnerin gesagt hat „Fugen ist sowas von schwer.“ und dann sich daran bei uns in der Küche geübt hat. Liebe Sonja, das was du im Vergleich gemacht hast war ein Kunstwerk!
So das soll es jetzt auch gewesen sein an Feststellungen, aber das sind halt Sachen an denen du einfach merkst das du nicht in Deutschland bist.
Apropo Deutschland. Meine Heimreisedetails stehen jetzt auch fest. Meine Eltern holen mich am 8.April ab und dann geht’s in eine Ferienwohnung in der Nähe von Weymouth. Von da am 15. über Windsor nach London und am Dienstag den 19. wird dann die Heimreise angetreten. Wieder ansprechbar und , dank der Freiheit des uneingeschränkten Internets, auch über Soziale Netzwerke werde ich dann wohl ab den 21. wieder sein.
Bis dahin und keine Angst jetzt hab ich mir vorgenommen noch mal regelmäßig Wochenberichte zuschreiben,
mit besten Gruessen
eure Qli

– „eine“ Bushaltestelle die im Umkreis von 500m Stationen von A-V (22!) hat, ist mal absolut nicht Touristen freundlich. Da helfen auch moderne Anzeigetafeln nichts.
– Nie in die eigentlichen Camden Markets gehen und schon gar nicht die ersten Geschäfte. Schön nach hinten und in die Stables gehen,da gibt’s das gleiche meist billiger. Höchstens auf dem Weg dahin schauen was einen Gefällt und dann Preise vergleichen und nicht vergessen: immer schön handeln. 10% gehen immer bei Einzelteilen und bei mehreren singt der Preis meist drastisch.
– Wenn gar nichts hilft „Nö zu teuer“ sagen und weggehen. Gerade bei den Nichtengländern geht dein Preis dann plötzlich doch.
– Es stellen sich vermehrt Deutschwortfindungs-Störungen ein. Benna musste mir verraten das bathrooms in deutsch Bäder sind…
– Ferien zusammen mit der Fashion-Week machen selbst unter der Woche TopShop unerträglich
– Mädels so leid es mir tut: Bauchfrei ist gerade wieder ganz schwer im kommen….
– Shrek gibt es in London ab Juni als Musical
– die Beatles-Spiel für die Wii mit Schlagzeug und Gitarre macht riesigen Spaß
– ich weiß jetzt warum A4-Umschläge gern mal durchweicht ankommen. Hier gibt’s nur welche aus Plaste zukaufen. Da muss man ja nicht aufpassen…
– die besten Kekse der Welt: Custard Creams (Keks, Pudding, Keks) Auf einer Stufe mit Duplo. Das hat noch keiner davor geschafft.

P.S Sorry den Insider kann ich mir gerade nicht verkneifen „Nur eine verschollene Französin ist eine gute Französin.“ Liebe AJP’ler da könnt ihr mal die Wilma zu fragen.


…und was ich noch so sagen wollte

Mir ist gerade eben auf gefallen, dass ich ja ein riesen Highlight in der Schulwoche total vergessen habe zu erwähnen: Der Cross-Country Lauf. Der war am Donnerstag und da wurde mir mal wieder bewusst wie bekloppt die Briten eigentlich sein können. Wie es der Name schon erwähnt geht’s bei diesen Lauf wirklich querfeldein. Ein Großteil der Strecke befindet sich zwar auf den offiziellen Wanderwegen, aber, falls ihr euch an die Fotos erinnert, ist das nur ein Beleg des „Quer über’s Feld rennen“. Krass fand ich aber wo die armen Schüler dann wirklich lang mussten. Denn, egal für welche Altersstufe, alle mussten sie 2mal durch die Brue. An dieser relativ tiefen Stelle für die Brue steht dem Durchschnittsmenschen das Wasser knapp unterm Knie. Da die Brue nah an der Schule lang fließt hieß das für die Kiddings das man sich gleich zu Anfang total nass gemacht hat und zum Schluss wieder rum hatte es den positive Seiteneffekt, dass der gröbste Schlamm schon einmal abgespült wurde. Der Streckenverlauf war dann aber für die einzelnen Klassenstufen unterschiedlich. Die Kleinen hatten, glaube ich, ungefähr 2 Meilen zu rennen und auf gestaffelt bis zu den alten Hasen waren es dann ungefähr 6 Meilen. Zu allem Überdruss herrschte an diesem Tag auch noch das schönste englische Wetter. Klartext: es hat wie aus Kübeln gegossen. Die Leute taten mir echt leid, aber die Lehrer hatten kein Erbarmen. Allein ein gebrochenes Bein war eine akzeptable Ausrede um nicht mit rennen zu müssen. Ich sag’s euch ich hab mich selten so gefreut kein Schüler mehr zu sein. Vor allem der Zustand in dem sie alle wiederkamen war echt Atmen beraubend, und das mein ich wirklich. Von oben bis unten mit Schlamm verspritzt, triefend nass und durchgeschwitzt mit dem entsprechende Geruchsblidung. Der besonders Atem beraubende Teil war vor allem (Sorry Männer aber es war Tatsache) in der nähe der Jungsumkleiden. Ihr müsst euch einen Flur vorstellen (durch den man leider muss wenn man ins Lehrerzimmer will) auf der einen Seite die Türen zu den Jungsduschen und kleiner Umkleide und auf der andern Seite die Tür zu der Aula, welche auf Grund der Masse auch noch zur Umkleide erklärt wurde. Naja auf jeden Fall diese 5m Flur hatten den Charme eines Pumakäfigs und man hat sich schleunigst beeilt diesen Teil hinter sich zu lassen. Auch sonst hat die gesamte Schule den ganzen Tag lang irgendwie was von Zoo. Nicht nur vom Geruch her, auch die Dreckmassen waren gewaltig. Zwar hingen überall Zettel mit: „Zieh deine Schuhe aus bevor du reingehst“ (an der Außentür) und „Jetzt aber wirklich Schuhe aus“ (an der nächst gelegenen Tür) aber das hat nur das schlimmste verhindert. Auch die Schüler an sich waren dementsprechend drauf. Entweder immer noch total überdreht oder vollkommen fertig. War schon nicht so einfach…
Ja ich dachte mir das war noch mal ein kleiner extra Einschub wert.
Mit besten Grüße
Eure Qli

P.S: Hätte ja beinahe vergessen den schönsten Satz einer meiner Lieblingslehrer hier zu erwähnen:
„Ich kann ein bisschen Deutsch. Ich kann sagen (bis hierher hat er es natürlich in englisch gesagt): Guten Morgen, Ich liebe dich und ich habe eine Kartoffel!“ Zu schön!


Waliser sind die schlimm’ren Bayern!

Vergesst all eure Vorurteile gegenüber die Eigenheiten der Bayern! Am Freitag durfte ich herausfinden, dass ihr Eigenbrödelei nichts im Vergleich zu der von den Walisern ist. Meine Mama hatte mich ja vorgewarnt, dass sie ihre eigene Sprache hätten und darauf echt stolz sind. Das es aber so krass ist, hätte ich nicht erwartet. Gleich als ich auf dem Bahnhof in Cardiff ankam habe ich, im wahrsten Sinne des Wortes, nur Bahnhof verstanden. Die allgemeine Hauptbeschilderung ist erstmal in Walisisch. Klein darunter auch noch in Englisch, aber das fällt einem im ersten Schock gar nicht so auf. Als meine Mum mir das mit Sprache erzählt hat, dachte ich ja auch eher, dass das sowas wie krasses Bayrisch oder Platt ist, aber ganz ehrlich? Walisisch hat nicht mal mehr im Kern was mit Englisch zu tun. Da muss man gar nicht nach einer Verbindungen irgendwie suchen. Die gibt’s einfach nicht. Entweder du kannst es, oder eben nicht. Deswegen wachsen die Kinder hier auch von vornherein zweisprachig auf um damit klar zu kommen.
So jetzt aber zurück zu mir. Ich bin auf Charlottes Empfehlung hin nach Cardiff gefahren, da sie meinte, dass es sich echt lohnt das Castle (Burg) anzuschauen. Ich muss sagen: Sie hat recht. Auch wenn das Castle an sich überhaupt nichts mit einer Burg nach unserem Maßstäben zu tun hat. Im Grunde ist es ein riesen Herrenhaus eines viktorianischen Milliardär, welches rein zufällig in der Burgmauer eingebaut ist, auf einem Gelände wo halt schon immer so etwas wie eine Burg stand und es davor rein zufällig schon ein römisches Kastell gab. Dementsprechend ist das Ganze auch ein ziemlich buntes Epochen- und Kultursammelsurium.
Fangen wir mal von vorne an. Also als erstes gab es dort das römische Kastell. Das verfiel jedoch mit verlassen durch die Römer, irgendwann kamen dann die Normannen auf die Idee „Mensch, das Gelände wäre doch dufte für eine kleine Burg“. Also haben sie dann da eine hingesetzt und wieder ein hübsches Mäuerchen drum herum und mitten durchgezogen. Die hat anschließend noch ein paar mal den Besitzer gewechselt und zerfiel dann auch wieder mit der Zeit. Im 18.Jahrhundert hatte dann die Stadt Cardiff ein paar Verwaltungsgebäude errichten lassen, welche aber auch schon wieder angefangen haben zu modern, als im 19. Jahrhundert mit der industriellen Revolution, eine mega reiche Familie beschloss: „Mensch da kann man was draus machen!“. Als dann im Zuge „kleiner Umbaumaßnahmen“, wie z.B. Anbau 3er Türme (ein orientalischer, einer der sämtliche Symbole der Zeit enthält und einer für’s hübsch sein ) und Erweiterung der Mauer um den Park (natürlich zuzüglich hübscher Steinfiguren), festgestellt wurde, das die Römer hier auch schon waren, wurde beschlossen die Mauer um das Gelände bestmöglich in den damaligen Zustand zu versetzten. Das sieht echt lustig aus, denn man hat versucht, wo vorhanden, die alten Mauer der Römer mit zu verbauen. Um abzuheben von wo aus dann neu gebaut wurde, hat man dann eine Reihe roter Steine gemauert und dann ganz normal weiter gebaut. Auch hat man dann in eigen Regie den Bedürfnissen noch ein bisschen angepasst, also zum Beispiel auch einen hübschen Durchgang in der Mauer errichtet. Innerhalb des Geländes wiederum wurde die zerfallene Burg der Normannen einigermaßen wieder her gerichtet, dass heißt man hat dafür gesorgt, dass sie nicht endgültig in sich zusammen fällt. Damit man sieht das eine Mauer auch einmal innerhalb langging, hat man sie auf ungefähr einen Meter Höhe auch wieder aufgebaut.
Absolut unbeschreiblich ist aber der Innenausbau des „Herrenhauses“. Für den orientalischen Turm wurde zum Beispiel für die Verkleidung pures Gold verwendet, der Ballsaal in einen unbeschreiblich kitschigen komikartigen Stil mit Bilder der englischen Geschichte bemalt und die großen Schreibtischbeine in der Bibliothek , welche eher an kleine Kommoden erinnern, sind in Wahrheit Heizungskörper. Man kann dieses gebalten vitkorianischen Kitsch wirklich kaum in Worte fassen und da ich nicht mit Blitz fotografieren durfte, was einem „Ätsch! Jetzt geht’s ja nicht!“ gleichkommt, konnte ich euch leider auch leider keine Bilder machen. Dafür aber für alle der heiße Tipp falls ihr mal nach Cardiff kommt und nichts mit euch anzufangen wisst: Schaut es euch selber an!
Anschließend bin ich noch so etwas durch Cardiff geschlendert. Man muss echt sagen das es wunderschön ist und auch das Flair ist wunderbar. Hängen geblieben bin ich dann an einen Musikladen. Eigentlich bin ich nur rein, weil von außen das Schaufenster mit Gitarren und Trompeten recht vielversprechend aussah, dass es aber so genial ist hätte ich nicht erwartet. Es war vor allem aber ein wunderbares „Guitarheaven“. Auf einer Länge von bestimmt 30m hingen übereinander je 3 Gitarren und davor standen auch noch ein paar. Zusätzlich gab es noch eine kleine „Schrein-Ecke“. Sorry wem ich mit der Bezeichnung jetzt auf die Füße drehte, aber da waren orginal Gitarren drinne, welche zum Beispiel Eric Clapton gespielt hatte. Sooo der Hammer! Da konnte man als Gitarrist nur andächtig davorstehen! Auch die Notensammlung war klasse. Ich hab selten so gut sortierte Noten gesehen, kombiniert mit so einem vielfältigem Angebot. Konnte ich meine Sammlung natürlich auch wieder etwas aufstocken. Ich freue mich schon die auszuprobieren. Werde mal morgen in meiner Freistunde versuchen an die Instrumente zu kommen.
Am Abend bin ich dann noch so ein wenig durch die Gassen geschlendert. Das hat richtig Spaß gemacht, mit den ganzen vielfältigen Läden die es so zu entdecken gab. Anschließend habe ich mir dann selbst noch Buffet essen beim Chinesen gegönnt und bin mit dem letzten Zug (keine Sorge Muddi war erst 19.30Uhr), vollkommen überfuttert an frittierten Bananen wieder nach Bruton.
Für den Samstag hatte ich mir eigentlich vorgenommen nach Wells zu fahren. Dort steht diese berühmte Kathedrale, welche ihr wahrscheinlich aus „Die Säulen der Erde“ kennt. Warum auch immer hatte mir aber meine Internetseite für Bus-Bahn Verbindungen vollkommenen Schwachsinn angezeigt und ich bin in einem kleinen Kaff namens Castle Carry,ungefähr 6 Meilen von hier, gestrandet. War aber durchaus OK. Der Ort war etwas größer als Bruton, aber immer noch sehr possierlich. Dafür auch echt hübsch und er hatte auch süße kleine Läden und 2 Minisupermärkte in denen ich wenigstens noch meinen Einkauf fürs Notwendigste verrichten konnte. Ein Vorteil hatte dabei das Busfahren. Da ich jeweils direkt von der Schule bzw den Läden abgeholt wurde habe ich mir das ewige Berg hoch schleppen erspart.
Ja und was gibt’s sonst noch zu berichten? Eigentlich nicht viel. Die Schulwoche war OK und die Kids mit denen ich Montag Badminton gespielt hab durch die Bank weg höher motiviert als ihre Klassenkameraden (Hätte ja nicht gedacht, was das ausmacht) und ich hab mir eine Erkältung eingefangen. Hätte ich das hier mit Spracheingabe gemacht, wäre nach dem 2. Satz Schluss gewesen. Wird morgen bestimmt lustig in der Schule.
Ansonsten möchte ich euch schon einmal vorwarnen, das es nächste Woche und auch die Woche darauf wahrscheinlich keine Berichte geben wird. Es sind Ferien und ich nutze die Zeit um meine alte AuPair Familie zu besuchen und die zweite Hälfte der Ferien fahr ich zu Romy. Also verzeiht die kleine Pause. Als Entschädigung sind jetzt auch die Bilder von Bristol und auch neue in Bruton
online.
Mit Lieben Grüßen
Qli

– Um einen französischen Film mit englischen Untertiteln zu schauen muss man schon ein wenig bekloppt sein. „I loved you so long“ ist aber echt der Mühe wert gewesen. Langsam bekomme ich sogar eine Grundidee dieser Sprache. Manchmal kann ich sogar was lesen, aber verlangt Bitte nicht das ich was sage…
– Ein Blick in die Charity-Shops lohnt immer. Nirgendwo bekommt man so billig so gute SecondHand Sachen. Man muss nur ein wenig stöbern.
– wenn der Koch krank ist gibt’s Schnitte. Aber ich mag den Brotbeutel mit noch ein wenig Süßkram und Chips, was zu Trinken und Obst, manchmal eh viel lieber!
– An einer Grundschule gibt es eine mega Klasse aus 70 Schülern. Im Grunde der ganze 3. Jahrgang. Betreut von 2 Lehrerinnen und 3 Lehrerhelfern. Angeblich liegen sie auch über dem Leistungsdurchschnitt..
– Im Delikatessengeschäft sind die Kekse mit Schokoüberzug von Bahlsen für 2,50Pfund zu haben
– Man bekommt ein Krise und einen Haufen an Tippfehlern, wenn man die ganze Zeit zwischen englischer und deutscher Tastatur hin und her wechselt
– …und wenn nichts mehr geht: ein Apple-Crumble (so eine Art Auflauf mit Äpfeln, mit Streuseln überbacken dazu Vanillepudding) passt immer noch rein!


Manchmal ist doof…

Der Titel sagt ja irgendwie schon alles. Nicht das meine Woche jetzt schlecht gewesen wäre, aber gerade das Wochenende war jetzt nicht der Reißer. Aber fangen wir mal von vorne an….
Die Woche war echt OK. Ich mein mit jeden Tag nur ungefähr 3 Stunden die ich hatte, konnte ich mich echt nicht beschweren. Am Donnerstag war ich sogar mal in einem höheren Kurs. (Die Klassen sind nach Levels eingeteilt in den Sprachen a ist sehr gut, b mittel und c für die Langsameren) Ich war in der 8a und man hat echt einen riesigen Unterschied gemerkt. Während sich die 8c noch durch die Zahlen kämpft und versucht die zusammenhänge zu finden wie man das mit der Zeit richtig ausspricht, lernt die 8a schon sämtliche Verbkonjugationen von ich, du, er, sie, es, wir und beschreibt fließend die Sachen die sie tragen, wo sie herkommen und was sie gerne machen. Der Unterschied ist also echt krass. Ich finde es aber gut das die Klassen so unterteilt sind. Die Schnelleren kommen so in ihrem Tempo voran und die Langsameren bekommen die Chance alles wirklich so lange zu üben bis sie es tatsächlich auch können. Bei der 8a gibt es jetzt auch zusätzlich so eine Art „gifted & talented“-Club (begabt & talentiert) den ich dann alle 2 Wochen betreuen darf. Da sitzen dann so ca. 5 Leute und 2 Mädels davon haben die Hälfte ihres Lebens in Deutschland gewohnt, nur leider ihr Wissen in die letzte Ecke ihres Gehirns verbannt, welches es gilt wieder auszugraben. Es war trotzdem sehr faszinierend die Kinder mit ihrer extra Aufgabe zu betreuen. Gerade die, welche nicht in Deutschland gelebt hatten, hatten schon ein bemerkenswertes Deutsch nach gerade mal 8 Monaten. Die Klasse wiederholte gerade die Verbkonjugationen während die sie schon fast fehlerfrei anwenden konnten. Auch die Sätze die so gebastelt wurden waren bemerkenswert. Sie sollten Personen in der „Ich-Form beschreiben und ein Mädel hatte Paris Hilton. Geschrieben hat sie Sätze wie „Ich hatte schon fünf Schönheitsoperationen“ (nur Schönheitsoperationen hab ich verraten) und „Ich habe blaue Augen, eine schmale Nase und unechte Lippen“ (wieder rum hab ich nur bei unecht geholfen). Ein anderes Mädchen hat gefragt ob man nicht beides sagen kann „Normalerweise habe ich“ und „Ich habe normalerweise“. Ich mein die haben das gerade mal 8 Monate. Total abgefahren!
Am Montag war ich im übrigen auch noch Badminton spielen. Ich bin in irgend so einen Streberkurs, also die besten irgendwie aus allen Schulen Brutons, gelandet und die Kinder haben mich in Grund und Boden gespielt. Echt keine Chance! Ich glaub die halten den Schläger in der Hand seid sie laufen können. Da war zum Beispiel ein Junge dabei, ich schätze mal so 10-11, der mir etwas über die Hüfte ging. Wirklich klein geraten. Der ist beim spielen gefühlt doppelte Körperhöhe hochgesprungen und hat Schmetterbälle gemacht vor denen du nur reiß aus genommen hast. Ansonsten haben auch alle immer nach Punkten gespielt. Nichts mit „Just4Fun“! Unter gewinnen ging da nichts. (Wie könnte es auch anders sein hatte eine Junge seinen übermotivierten Vater dabei der ihn immer angefeuert hat.) Morgen werde ich dann vorzugsweise in den normalen Kurs der 8-10 Klässer der Sexeys School gehen. Da werde ich doch hoffentlich mehr Chancen haben…
So und jetzt zu meinem nicht so prallen Wochenende. Also am Freitag war ich in Bristol und ich konnte mich die ganze Zeit nicht entscheiden ob es Charme hat oder einfach nur total hässlich ist. So im nach hinein tendiere ich aber glaube mehr zu hässlich. Kam mir an manchen Stellen einfach wie ein überdimensionales Dessau vor, wenn ihr wisst was ich meine. Ein paar schöne Häuser sind dabei, aber im großen und ganzen fehlt sämtliches Flair. Allein der Hafen und die neuen Gebäude dort waren ziemlich cool. Hatte ein bisschen Hamburger Flair das Ganze. Zum ansehen an sich gibt’s in Bristol auch nicht viel was mich gereizt hätte. Es gibt zwar diese große berühmte Brücke, aber die liegt einfach mal zu weit ab vom Schuss. Also hab ich mir die St. Mary Redcliff und die Bristol Cathedrale angeschaut. Ganz hübsch, aber man hat auch nichts verpasst wenn man sie nicht gesehen hat…Danach noch ein bisschen in manche Geschäfte zum freuen und anschauen und das war es auch schon. Das einzig tolle war das ich jetzt meinen ersten Banksy mal live gesehen habe. Ist sogar einer meiner Favoriten, nur leider schon mit ein paar Farbbeutel versaut.
Zum Abschluss dieses komischen Tages habe ich mich dann mit kochend heißer Lasagne überkippt und meine Lieblings Jogging und mein Pulli versaut…
Mein Samstag schien dann besser zu werden. Ich bin erneut nach Bath gefahren um mir die Abby an zu schauen und um in meinen heiß geliebten LongTallSally endlich mal passende Klamotten wieder zu kaufen. Die Abby ist auch richtig hübsch. Gefiel mir sogar besser als beide Kirchen in Bristol. Toll war auch das gerade der Chor gesungen hatte. War nicht schlecht nur war er schon etwas Sopran lastig. Hätte man den Alt nicht auf der andern Seite stehen sehen, man hätte gedacht der Chor hat gar keinen….OK ich geb es ja zu meine Ohren sind verwöhnt.
Als ich raus kam hatten sich gerade jede Menge Anarchos für eine Demo versammelt. Was die genau wollten konnte ich zwar nicht verstehen, aber der Punkanteil war da irgendwie krass gering. Hat mich ziemlich gewundert.
Um ihnen auszuweichen bin ich ersteinmal in eine andere Straße und war mitten in Straßenmusiker-Heaven war echt richtig der Hammer. Alle 20m Stand eine andere Combo oder Solo-Künstler und einer besser als der andere. Richtig super! Danach bin ich dann in meinen LongTallSally. Ich glaub die meisten Frauen können mich verstehen wenn ich jetzt davon schwärme wie wunderbar es ist Sachen anzuprobieren und es passt einfach alles. Wunderbar ist das! Hab auch richtig zugeschlagen und zum Glück war auch gerade WSV. Mein Bargeld hätte dennoch nicht gereicht und so bin ich nochmal Geld holen gegangen. Naja und dann ist es passiert….
Ich hatte mein Portemonnaie auf den Automaten gelegt während ich die Geheimzahl eingegeben hab. Irgendwie war sie dann aber 2mal falsch, also hatte ich in Panik meine Eltern angerufen das sie mir aus meinen Unterlagen die raus suchen und Bitte einmal mitteilen. Noch während ich auf den Rückruf der beiden gewartet hatte viel mir auf das ich mein Portemonnaie gar nicht mehr bei mir hab. Da waren höchstens 2 Minuten gegangen und ich stand 3m neben dem Automaten. Also bin ich dorthin, aber es war zu spät. Mein Portemonnaie war schon weg. Völlig aufgelöst bin ich dann zu einem der Security Menschen, aber der hatte natürlich auch nichts gesehen oder in die Hand gedrückt bekommen. Er hat mir nur geraten zur Polizei zu gehen. Zum Glück hatte ich aber meine Sparkassenkarte noch in der Hand gehabt. Also konnte ich mir Geld abheben, bin zu Laden zurück und hab meine Sachen bezahlt und dann bin ich zur Polizei. Diese is glücklicherweise gleich neben dem Bahnhof und ich wusste so wo ich hingehen muss. Dort wiederum haben sie mir dann gesagt, dass ich das online machen muss, denn sie nehmen für vermisste Gegenstände nichts mehr so auf. Ich also mit der Bahn nach Bruton und dann das ganze Formular über Internet ausgefüllt. 1 Stunde später hatte ich sogar tatsächlich einen Anruf von der Polizei das mein Portemonnaie abgegeben wurde. Natürlich ohne Geld und es waren ca noch 100Pfund drin, aber immerhin habe ich meine ganzen persönlichen Sachen wieder. Ärgerlich ist nur das ich deshalb heute extra nochmal nach Bath muss, wo ich doch viel lieber mit euch skypen würde….Mein erster Zug fährt übrigens erst 15.08Uhr. Wenn das mal nicht be******** Zugzeiten für einen Sonntag sind. Ironischer Weise hatte ich beim ersten mal meine PIN richtig eingegeben, keine Ahnung was der Automat wollte. Naja nicht zu ändern…
Ich wünsche euch allen trotzdem noch einen schönen Sonntag.
Mit besten Grüßen
eure Qli

– es gibt hier Häuser wie in Hogwarts (nicht den Häusern in den sie tatsächlich wohnen entsprechend) auch nach ehemaligen Schulleitern benannt
– in dem einen Secondhand Laden in Bristol gab es eine Jacke vom Spielmannszug Eckernförde
– schönster Spruch auf einer Karte: „Nächstes mal wenn du denkst du seist perfekt versuche übers Wasser zu laufen!“
– Laura in der 11.Klasse in Deutsch: „Wer kommt auf die Idee, wenn er eine Sprache erfindet,ein Ö zu schaffen. Ich mein, hat beim schreiben die Feder getropft über dem O und er hat sich gedacht „nennen wir es Ö“ wie bescheuert ist denn das?“ Darauf Martin „Das ist sehr ökonomisch. Du verbrauchst weniger Tinte um den OE-Sound zu machen. Du rettest so den Regenwald!“
– In der Sun (englische BILD) wurden diskriminierende Sprüche verglichen. Hier die schönsten „Warum brauch es 100Millionen Spermien um ein Ei zu befruchten? Weil keins anhält um nach dem Weg zu fragen.“ und „Warum hat Gott die Frau zuletzt erschaffen? Weil er nicht wollte das ihm jemand reinredet.“


Pssssssst….

Ganz viele neue Fotos gibt es jetzt in der Kategorie Bruton, Bruton und Umgebung, Sexey’s School und natuerlich Bath. Viel Spass beim anschauen!